Archiv

Thomas von Steinaecker und Barbara Yelin: Der Sommer ihres Lebens

Was am Ende bleibt

Barbara Yelins und Thomas von Steinaeckers feinfühlige Graphic Novel untersucht das Leben.

Yelin Der Sommer ihres Lebens

von Torsten Ehlers

„Der Mensch ist die Summe seiner Erinnerungen“, hat mal eine kluge Person gesagt. Wer genau, ist unbekannt, aber steckt in diesem Spruch mehr als nur ein Körnchen Wahrheit? Was ist, beispielsweise, wenn man sich infolge einer Demenzerkrankung nur noch an einige wenige Dinge aus seinem Leben erinnern kann? Ist es dann abhängig von diesen letzten im Kopf verbliebenen Erinnerungen, ob wir ein glückliches oder unglückliches Leben geführt haben? Wenn man sich dieser Thematik annehmen möchte, muss man schwere Kost befürchten. Aber keine Angst, Barbara Yelin und Thomas von Steinaecker steigen nicht ganz so hart in ihre Graphic Novel Der Sommer ihres Lebens ein. Aber am Ende stellt sich die Frage, was vom Menschen bleibt, unweigerlich. Weiterlesen

Jakob Hinrichs: Hans Fallada. Der Trinker

Nicht einfach nur nacherzählt

Jakob Hinrichs verarbeitet in seiner Graphic Novel unter anderem Falladas Trinkerroman.

Fallada der trinker graphic novel

von Torsten Ehlers

An einem dieser kalten und ungemütlichen Frühlingstage gehe ich mal meinen Noch-zu-lesen-Stapel durch. „Stapel“ ist eigentlich das falsche Wort. Vielmehr trifft die Bezeichnung Turm ins Schwarze. Wie dem auch sei, ich stoße dabei auf die Graphic Novel von Jakob Hinrichs, der sich augenscheinlich dem Roman Der Trinker widmet und diesen in ein neues Medium gepackt hat. Ich weiß nicht genau, warum ich so lange gebraucht habe, um mir dieses Werk zu Gemüte zu führen. Lag es daran, dass mich Falladas Roman erschüttert hat oder eher daran, dass ich dieses Werk sehr gut fand und mir dieses Lesevergnügen nicht verderben wollte? Ich weiß es nicht, aber wenn es einer dieser Gründe war, dann waren meine Befürchtungen umsonst. Weiterlesen

Erik Kriek: In the pines. 5 Murder Ballads

Symbiose zwischen Musik und Graphic Novel

Erik Kriek fängt nicht nur den Sound der amerikanischen Murder Ballads ein.

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von Torsten Ehlers

Wie rezensiert man eigentlich eine Graphic Novel, bei der man zwar die Balladen, die verarbeitet wurden, kennt, aber nicht den Sound der Songs? Gut, dass es in diesem Fall von Erik Krieks In the pines. 5 Murder Ballads eine CD dazu gibt. Also ab mit der CD in den CD-Player, den Sound in sich aufnehmen und losschreiben. Weiterlesen

David Prudhomme/Pascal Rabaté: Rein in die Fluten!

Sonne, Strand und Meer

David Prudhomme und Pascal Rabaté setzen der sommerlichen Auszeit ein Denkmal

Prudhomme Rein in die Fluten

von Torsten Ehlers

So ein typischer Tag am Meer läuft doch fast überall gleich ab. Zunächst gibt es den großen Kampf, dort überhaupt einmal anzukommen. Sämtliche Zufahrtsstraßen sind verstopft. Hat man es mit dem Auto bis nahe an den Strand geschafft, sind sämtliche Parkplätze belegt. Bis man dann fluchenderweise doch noch eine Lücke zum Parken gefunden. Am Strand das gleiche Schauspiel. Überall liegen schon Leute und man schaut sich um, ob es überhaupt noch einen geeigneten Platz zum liegen gibt. Weiterlesen

Reinhard Kleist: Havanna. Eine kubanische Reise

Das letzte Paradies?

Reinhard Kleist zeichnet ein ambivalentes Havanna

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von Torsten Ehlers

Im März 2008 macht sich der Zeichner und Graphic Novel-Autor Reinhard Kleist auf den Weg nach Kuba. Sein Ziel: Havanna. Sein Anliegen? Er möchte ein Reisetagebuch erstellen und das Bild eines spannenden Landes und einer spannenden Stadt zeichnen. Weiterlesen

Reinhard Kleist: Der Traum von Olympia

Der Versuch einen Traum zu verwirklichen

Reinhard Kleist erzählt die Geschichte der somalischen Läuferin Samia Yusuf Omar

Der Traum von Olympia

Von Torsten Ehlers

Die Zeiten, in denen man Comics, Mangas oder auch, um es gehobener auszudrücken, Graphic Novels einen literarischen Mehrwert absprach, sind vorbei. Fragte man sich noch bis vor einigen Jahren, ob man in einer Graphic Novel eine Biographie erzählen oder auch schreiben kann, lässt sich das nun mit einem „Ja“ beantworten. Kann man eine so schwere Thematik wie die Flüchtlingsproblematik, mit der sich Europa nicht erst gegenwärtig konfrontiert sieht, überhaupt in einem Medium wie einem Comic aufarbeiten? Weiterlesen

David Prudhomme: Einmal durch den Louvre

Kunst und umgekehrte Perspektiven

Den Louvre mithilfe einer Graphic Novel entdecken

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von Torsten Ehlers

Ist es möglich, eine Institution wie den Louvre neu zu entdecken? Eigentlich scheint alles bekannt zu sein. Der Louvre hat 403 Räume, davon sind 352 geöffnet. Insgesamt befinden sich hier 400000 Werke, Gemälde, Grafiken, Skulpturen usw., von denen lediglich 35000 in Ausstellungen zu sehen sind. Durchschnittlich besuchen täglich 29000 Besucher den Louvre. Die Gesamtlänge der Gänge kann auf 12 km beziffert werden, von denen 243000 Quadratmeter Holzböden sind, die zur Pflege etwa 2500 Liter Wachs benötigen. Eigentlich beweisen schon diese wenigen Fakten, – es gibt noch eine Vielzahl mehr – dass alles über den Louvre bekannt ist. Selbst in David Prudhommes Einmal durch den Louvre finden sich jede Menge Fakten über den Louvre  wieder. Weiterlesen